VNV sichert letztes Kreuzkrötenvorkommen im HSK

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Im Mai 2019 übernahm der VNV per Gestattungsvertrag, von der Stadt Brilon zwei ökologisch wertvolle Flächen an der Hoppecke bei Messinghausen. Gestattungsvertrag bedeutet in diesem Fall, dass der VNV unentgeltliche Landschafts- und Artenschutzmaßnahmen auf diesen Flächen durchführen darf, aber nicht Eigentümer bzw. Pächter ist. In ersten Gesprächen hatten Vertreter der Stadt Brilon gegenüber dem Vorstand des VNV erklärt, dass man sich vorstellen könnte die Grundstücke zu verkaufen. Letztlich konnte man sich aber bezüglich des Kaufpreises nicht einigen.       

VNV-Mitglieder hatten 2002 dort ein Vorkommen der im HSK vom Aussterben bedrohten Kreuzkröte entdeckt. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch zwei weitere Vorkommen im HSK, die inzwischen aber nicht mehr existieren.

Bei der Fläche im Hoppecketal handelte es sich um einen ehemaligen Sand-/Kieslagerplatz eines Steinbruchs. Diese wurde 2002 noch als Abstellplatz von einem landwirtschaftlichen Lohnunternehmer genutzt. Sie war nahezu vegetationslos und entsprach somit dem bevorzugten Lebensraum der Kreuzkröten.

Der VNV kontrollierte die Fläche ab 2002 und stellte fest, dass der gesamte Bereich nach Nutzungsaufgabe seitens des Lohnunternehmers immer mehr zuwuchs. Es wurde begonnen die Gehölzsukzession in Teilbereichen zu reduzieren und es wurden Tümpel angelegt, die regelmäßig mittels Stromgenerator und Wasserpumpe befüllt wurden (siehe Bericht in IRRGEISTER 2018).

In Absprache mit dem Hochsauerlandkreis wurde in einem neuen – speziell für Kreuzkröten angelegten – Feuchtbiotop eine Teichfolie auf einem Vlies eingebaut, um ein Austrocknen während der Laich- und Kaulquappenzeit zu verhindern. Nach dem diesjährigen Ablaichen der Kreuzkröten wurde wieder ein Schutzgitter gegen Waschbären und andere Prädatoren über dem Biotop angebracht.

Im Frühjahr 2019 wurden vom Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station des HSK im größeren Umfang störende und teilweise die Verkehrssicherheit gefährdende Bäume gefällt und das Astwerk gehäckselt. Hierbei wurden große Mengen im Gebüsch eingewachsene Knotenflechtzäune (wird als Schutz gegen Wildverbiss zum Eingattern von Neuaufforstungen verwandt) entdeckt, die vor vielen Jahren dort illegal entsorgt worden waren. Das Zaunmaterial wurde von einem VNV-Mitglied aus dem Gestrüpp freigeschnitten und anschließend vom Landschaftspflegetrupp fachgerecht entsorgt.

In den letzten Wochen/Monaten wurde ein Großteil der Flächen kreuzkrötengerecht optimiert.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen dazu beitragen, das letzte Vorkommen der Kreuzkröte im HSK dauerhaft zu sichern.