Im Hochsauerlandkreis existieren eine große Anzahl an Steinbrüchen, die auch regelmäßig zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung erweitert werden. Bei diesen Erweiterungen kann durch den Naturschutz nicht immer verhindert werden, dass auch seltene oder geschützte Lebensräume und Pflanzenarten abgegraben werden.
In einem Kalksteinbruch bei Brilon-Rösenbeck wird in den nächsten Jahren ein Wäldchen dem Abbau zum Opfer fallen, in dem unter anderem eine große Anzahl Märzenbecher wachsen. Durch Verhandlungen mit dem Betreiber konnte erreicht werden, eine Umsiedlungsaktion zu versuchen.
Im Frühjahr 2018 wurde der Standort der Märzenbecher im Steinbruch Brilon-Rösenbeck genauer erfasst.
Im Juni 2018 wurde der Standort aufgesucht und in Teilbereichen wurden die Zwiebeln der Märzenbecher aus einer Tiefe bis zu 10 cm aus dem steinigen Boden entnommen.
Noch am gleichen Tage wurden diese an zwei neunen Standorten in den Boden eingebracht.
Dabei wurde ein Waldstandort in unmittelbarer Nähe noch auf dem südlichen Gelände des Steinbruchs ausgewählt.
Ein weiterer Standort wurde in einem Wald im NSG Blumenstein bei Brilon ausgewählt, der besonders geeignet erschien, in öffentlicher Hand ist und unter Schutz steht.
Bei der Kontrolle der Standorte im Frühjahr 2019 wurde festgestellt, dass der Standort auf dem Gelände der SKI wenig geeignet ist. Auf Grund des Untergrundes und der Trockenheit haben sich die Märzenbecher nicht entwickeln können.
Der Standort am Blumenstein bei Brilon erwies sich als optimal. Die Märzenbecher entwickelten sich sehr gut und kamen schon zur Blüte. Die Pflanzaktion wurde in den Jahren 2019 und 2020 fortgesetzt.